Abgeschlossen: Sichtfeldstudie Residenzensemble Schwerin

Ein Beitrag zum Ausgleich zwischen Denkmalschutz und Energiewende

Eine aktuelle Studie untersucht, wie Windenergieanlagen (WEA) das UNESCO-Welterbe Residenzensemble Schwerin beeinflussen könnten. Ziel ist es, die Sichtbarkeit und visuelle Wirkung von Windenergieanlagen methodisch fundiert zu bewerten und den außergewöhnlichen universellen Wert (Outstanding Universal Value, OUV) der Welterbestätte zu sichern.

Im Fokus der Untersuchung stehen:

  • Analyse der Sichtbarkeit von Windenergieanlagen aus verschiedenen Blickpunkten

  • Bewertung ihrer visuellen Dominanz im Landschaftsbild

  • Einschätzung potenzieller Beeinträchtigungen historischer Raumwirkungen und der visuellen Integrität

Die Ergebnisse zeigen, dass es möglich ist, objektive Kriterien zu entwickeln, die bislang subjektive Einschätzungen durch nachvollziehbare und messbare Bewertungsmaßstäbe ersetzen.

Architektur und Landschaft als harmonische Einheit

Das Residenzensemble Schwerin gilt als Gesamtkunstwerk aus Architektur und Landschaft. Die bewusste Einbindung des Schweriner Sees, ergänzt durch Gärten, Plätze und Sichtachsen, prägt die Einzigartigkeit des Ensembles. Jede Veränderung in der umgebenden Landschaft kann die historische Wirkung und die authentische Wahrnehmung erheblich beeinflussen – insbesondere aus den für das Welterbe bedeutenden Sichtpunkten.

Chancen durch frühzeitige Analyse

Die rechtzeitige Durchführung der Sichtfeldanalyse ermöglicht es, im derzeit überarbeiteten Regionalen Raumentwicklungsprogramm Anpassungen vorzunehmen. Kritische Vorranggebiete für Windenergie können überprüft oder durch alternative Flächen ersetzt werden.
So lassen sich sensible Sichtbeziehungen schützen, während Maßnahmen wie Höhenbegrenzungen oder Standortanpassungen den Erhalt der visuellen Integrität des Welterbes gewährleisten – ohne die Ziele der Energiewende zu gefährden.

Fazit: Denkmalschutz und Energiewende in Balance

Die Studie zeigt, wie ein sensibler Umgang mit Erneuerbaren Energien im Welterbekontext möglich ist. Sie leistet einen wichtigen Beitrag, um den Schutz des Residenzensembles Schwerin mit den Anforderungen der Energiewende zu verbinden.
Mit methodisch fundierten Kriterien schafft sie eine transparente Grundlage für zukunftsfähige Entscheidungen, die sowohl Welterbeschutz als auch nachhaltige Energieversorgung berücksichtigen.

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Auszug aus der Studie: Verottung der Attribute

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