Was sind Managementpläne?
Einleitung
Der Schutz von UNESCO-Welterbestätten hängt nicht allein von ihrem außergewöhnlichen universellen Wert (OUV) ab, sondern vor allem von einer systematischen Verwaltung. Zollverein hatte bereits 2001 den Vorläufer eines Managementplans mit den Antragsunterlagen eingereicht. Seit 2005 sind Managementpläne verpflichtender Bestandteil der Welterbe-Durchführungsrichtlinien – sie übersetzen Werte und Attribute in konkrete Schutz- und Entwicklungsstrategien. 2008 hat Dr. Birgitta Ringbeck Managementpläne für Welterbestätten: ein Leitfaden für die Praxis veröffentlicht. Seitdem hat sich wieder viel verändert.
Inhalt eines Managementplans
Ein Managementplan ist ein strategisches Instrument, das den langfristigen Erhalt von Welterbestätten sichert. Er enthält:
Beschreibung von Werten, Attributen
Die Grenzen der Welterbestätte und der Pufferzonen
Regelungen zu Schutz, Monitoring und Evaluierung
Ziele, Visionen und konkrete Handlungsfelder (z. B. Nachhaltigkeit, Tourismus, Vermittlung)
Partizipative Verfahren unter Einbeziehung aller relevanten Akteure
Herausforderungen im Management
Erfahrungen aus der Praxis zeigen, die fehlende nationale Implementierung des Welterbes in nationale Gesetzgebung macht den Erhalt der Welterbestätten oft zu einem komplexen Unterfange, vor allem wenn sie direkt an Landesgrenzen liegen wi. z.B. im Falle der Hansestadt Lübeck oder aber sich über Landesgrenzen hinweg erstrecken wie z.B. das Mittelrheintal oder der Donau Limes.
Daneben ist in vielen Denkmalgesetzen der Länder noch keine gesetzliche Handhabung des Welterbes, neben dem konventionellen Denkmal enthalten. Großflächige Denkmale wie z.B. Kulturlandschaften müssen über Konstrukte wie Einzeldenkmale und Denkmalensembles und oft unter zu Hilfenahme weiterer rechtlichen Grundlagen wie Naturschutz oder Gewässerschutz, zu einer Fläche verbunden und so geschützt werden.
Erfolgsfaktoren eines guten Managementplans
Neben den Herausforderungen gibt es auch Erfolge zu vermelden. So können definierten Rechtsrahmen, klare Zuständigkeiten und Integration in nationale Planungsinstrumente Sicherheit im Erhalt der Stätte bieten. Ein auf den Attributen basierendes Monitoring und Evaluierung sichert den Erhalt der Stätte zusätzlich. Die Partizipation, in Form von Einbindung lokaler Gemeinschaften und Stakeholder schafft ein stärkeres Bewusstsein und dient als Multiplikator in der Vermittlung des OUV. Vision und Strategie bieten eine perspektivische und Zielgerichtete Entwicklung und Verbinden Schutz, Nutzung und Entwicklung der Stätte. Eine Sicherung der Ressourcen ins Form einer ausreichenden Finanzierung und dem entsprechenden Fachpersonal sorgt für eine langfristige und sichere Umsetzung der etablierten Standards.
Fazit
Managementpläne sind der Schlüssel, um das UNESCO-Welterbe für kommende Generationen zu sichern. Sie bündeln Schutz, Monitoring, Beteiligung und Entwicklung in einem integrierten Ansatz. Damit werden sie zum Herzstück eines nachhaltigen Welterbe-Managements.
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