Managementplan

INDUSTRIEKOMPLEX ZOLLVEREIN

Managementplan für den Bergpark Wilhelmshöhe – Schutz einer Welterbestätte

Das UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen ist eine der bedeutendsten Industrieanlagen der Welt und gilt als Ikone der modernen Industriearchitektur. Mit seinen Zechen- und Kokereibauten, der einzigartigen Stahl- und Backsteinarchitektur sowie dem Ensemble aus technischen Denkmälern verkörpert Zollverein ein herausragendes Beispiel für die Industriekultur des 19. und 20. Jahrhunderts und ist ein Symbol von außergewöhnlichem universellen Wert (Outstanding Universal Value, OUV). Der Managementplan dient als zentrales Instrument, um die Anlage, ihre Bauten und das weitläufige Gelände nachhaltig zu bewahren und zugleich weiterzuentwickeln.


Die Herausforderungen bei einer retrospektiven Attributekartierung

Die Kartierung von Attributen einer Welterbestätte ist ein wesentlicher Schritt, um den OUV klar zu definieren und zu schützen. Für das Zollverein-Areal war eine umfassende Analyse der historischen Dokumentation, der Nominierungsunterlagen sowie der städtebaulichen und architektonischen Entwicklung notwendig, um die zentralen Attribute präzise zu erfassen. Dabei musste eine schlüssige Attribute-Kartierung erstellt werden. Diese dient nicht nur dem Erhalt sondern setzt auch Leitlinien für die künftige Entwicklung des Standortes. Ebenso schafft klare Benennung der Attribute eine verbindliche Grundlage für Monitoring und langfristige Schutzstrategien.

Inhalte und Ziele des Managementplans

Ein Schwerpunkt des Managementplans ist der Erhalt der Authentizität und Integrität der Bauten und technischen Anlagen. Ebenso wichtig ist der Schutz zentraler Sichtachsen und der historischen Industriearchitektur. Da das Gelände stetig weiterentwickelt und umgenutzt wird, legt der Managementplan einen verbindlichen Rahmen für Bauprojekte, neue Infrastruktur und Umnutzungen fest.
Monitoring- und Bewertungsprozesse ermöglichen es, potenzielle Risiken und Gefährdungen frühzeitig zu identifizieren. Parallel erfolgt eine enge Abstimmung mit der Stadtentwicklung, der Denkmalpflege, der Wirtschaftsförderung und dem Tourismus, um eine nachhaltige Balance zwischen Nutzung, Weiterentwicklung und Erhaltung zu gewährleisten.

Prozessgestaltung und Akteure

Die Erarbeitung des Managementplans für Zollverein basiert auf einer intensiven Zusammenarbeit aller Beteiligten, darunter die Stadt Essen, die Stiftung Zollverein, Denkmalbehörden, Fachgutachter, Architektur- und Landschaftsplaner sowie Vertreter aus Wirtschaft und Kultur. Regelmäßige Workshops, Planungsrunden und partizipative Verfahren sorgen dafür, dass interdisziplinäre Perspektiven in die Planungs- und Schutzkonzepteeinfließen.
So wird gewährleistet, dass die Maßnahmen praxisnah, nachhaltig und kompatibel mit den UNESCO-Richtlinien sind.

Langfristige Perspektive

Der Managementplan Zollverein ist nicht nur ein Schutzinstrument, sondern auch eine Leitlinie für die nachhaltige Entwicklung des Areals. Ziel ist es, das industrielle Erbe als lebendigen Ort für Kultur, Kreativ-Wirtschaft und Tourismus zu bewahren und zugleich innovative Nutzungen zu ermöglichen – ohne den Welterbestatus zu gefährden.

Der Ablauf eines Prozesses zur Erarbeitung eines Managementplanes ist hier beschrieben:

Projektlaufzeit

2019-2022

Projektinhalte

Managementplan

Attribute-Kartierung

Sichtachsen-Analyse

Prozessgestaltung

Jens Daube

Sebastian Jungblut

Sandra Kaiser

Prof. Dr. Michael Kloos

Projektbearbeiter

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