Nomierungsdossier & Attribute-Kartierung
AUGSBURGER WASSERMANAGEMENT-SYSTEM
Ein Erbe für die Menschheit
Das Augsburger Wassermanagement-System vereint historische Kanäle, Wasserbauwerke, Wasserwerke, Brunnen, die Stadtmetzg und Kraftwerke zu einem einzigartigen Ensemble von internationalem Rang. Es steht exemplarisch für die Innovationskraft der Wasserwirtschaft seit der frühen Neuzeit und dokumentiert eindrücklich die Entwicklung der Energie- und Trinkwasserversorgung über mehrere Jahrhunderte hinweg. Besonders hervorzuheben sind die Wasserbauwerke, die Prachtbrunnen, Kraftwerke sowie die historischen Kanäle, die Augsburg seit Jahrhunderten prägen und auch heute noch in Betrieb sind.
Strategische Konzeption
Die Konzeption der Nominierung für die UNESCO-Welterbeliste erforderte eine präzise strategische Ausrichtungund eine stringente Argumentation, die den außergewöhnlichen universellen Wert (Outstanding Universal Value, OUV) des Systems sichtbar macht. Auf Basis einer detaillierten Analyse der aktuellen Welterbeliste wurde eine Strategie entwickelt, die das Wassermanagement-System im internationalen Vergleich positioniert und seine Alleinstellungsmerkmale – insbesondere die einzigartige Verknüpfung von Technik, Architektur und urbanem Wasserbau – deutlich herausarbeitet.
Attribute-Kartierung
Ein zentraler Bestandteil des Projekts war die Erstellung eines umfassenden Managementplans, der den langfristigen Schutz, die Pflege und die nachhaltige Nutzung der Objekte sicherstellt. Dieser wurde in direkter Abstimmung mit den Bearbeitern des Nominierungsdossiers und der Stadt, von Michael Kloos erarbeitet. Dabei wurden denkmalpflegerische Anforderungen, die touristische Nutzung sowie die Balance zwischen Erhaltung und moderner Infrastruktur berücksichtigt, ebenso wie der städtische und damit alltägliche Lebensraum.
Zur vergleichenden Analyse wurde eine Kartierung der Werte und Attribute der einzelnen Objekte erarbeitet. Diese dienten als Grundlage für die internationale Vergleichsanalyse und wurden in den Managementplan integriert, um die wichtigsten Instrumente für den langfristigen Erhalt sowie mögliche Herausforderungen zu definieren.
Wissenschaftlich fundierte Konzeption
Das Nominierungsdossier für das Augsburger Wassermanagement-System sind das Ergebnis einer wissenschaftlich fundierten und strategischen Konzeption, die internationale Standards und Entwicklungen bei neuen Welterbeeintragungen berücksichtigt. Ziel war es, die Einzigartigkeit und den universellen Wert dieses komplexen technischen Ensembles überzeugend zu vermitteln und damit den Weg zur Anerkennung als UNESCO-Welterbestätte zu ebnen.
Wissenschaftlich fundierte Konzeption
Das Nominierungsdossier für das Augsburger Wassermanagement-System sind das Ergebnis einer wissenschaftlich fundierten und strategischen Konzeption, die internationale Standards und Entwicklungen bei neuen Welterbeeintragungen berücksichtigt. Ziel war es, die Einzigartigkeit und den universellen Wert dieses komplexen technischen Ensembles überzeugend zu vermitteln und damit den Weg zur Anerkennung als UNESCO-Welterbestätte zu ebnen.
Herausforderungen in der inhaltlichen Vermittlung
Die Komplexität in der Konzeption der inhaltlichen Vermittlung der Nominierung lag in der Heterogenität der Stätte. Dies meint die räumlichen Verteilung der Objekte über das gesamte Stadtgebiet und deren unterschiedlicher Entstehungszeit, Größe und Funktion. Historische Wasserwerke, Wasserbauwerke wie den Hochablass der quer durch den Lech errichtet wurde, wie auch ein kleiner Düker als Kreuzungsbauwerk von Trink und Brauchwasser, Renaissance-Brunnen, die innovative Stadtmetzg von 1609 in der das Wasser zur Kühlung verwendet wurde wie die heute noch in Nutzung befindlichen Wasserwerke mussten zu einer kohärenten Erzählung verknüpft werden, die sowohl technische als auch kulturelle Werte verständlich und nachvollziehbar darstellt. Diese narrative Verbindung – von der Wasserversorgung – bildete die Grundlage für eine überzeugende Argumentation gegenüber UNESCO und ICOMOS.
Projektbegleitung bis zur Einschreibung
Die Projektbegleitung erfolgte über alle von der UNESCO vorgegebenen Bearbeitungsschritte, von der Konzeption, dem verfassen der Texte, die Layout-Umsetzung, die Ortsbegehung durch den Gutachter von ICOMOS, die Zusammenstellung der zusätzlichen Informationen bis hin zur Einschreibung.
Das Augsburger Wassermanagement-System wurde im Sommer 2019 in Baku, Aserbaidschan auf die Welterbeliste aufgenommen.
Der vollständige Ablauf eines solchen Nominierungsprozesses ist hier beschrieben:
„…a very well structured nomination.“
–
ICOMOS, UNESCO Headquarter Paris February 2019
Projektlaufzeit
2016-2019
Projektinhalte
Nominierungsdossier
Attributekartierung
Additional Information
Jens Daube
Alessandra Esposito
Rolf Höhmann
Sandra Kaiser
Ruth Klumpp
Dr. Juliane Schmidt
Projektbearbeiter
