Evaluation von Dokumenten für die UNESCO
Qualität sichern durch unabhängige Evaluation
Die Evaluation von Dokumenten für die UNESCO ist ein entscheidender Schritt, um die Qualität und Wirksamkeit von Konzepten für Welterbestätten zu gewährleisten. Oft entscheidet eine zweite fachliche Meinung über den Erfolg oder Misserfolg einer Einreichung. Eine frühzeitige Überprüfung stellt sicher, dass die Unterlagen verständlich formuliert sind, die Strategien den Anforderungen der UNESCO entsprechen, die definierten Ziele realistisch sind und dass Schutz, Nutzung und Vermittlung in einem ausgewogenen Verhältnis stehen.
Warum eine Evaluation entscheidend ist
Gerade Nominierungen für die Welterbeliste profitieren von einer rechtzeitigen externen Evaluation. Sie sorgt dafür, dass die Argumentation zum Outstanding Universal Value (OUV) schlüssig ist, internationale Vergleichsanalysen überzeugend dargestellt werden und alle geforderten Dokumente den Standards von UNESCO und ICOMOSentsprechen.
Eine unabhängige Prüfung trägt dazu bei, Fehler zu vermeiden, Schwächen frühzeitig zu identifizieren und die Stärken eines Projektes klarer herauszustellen. Damit erhöhen sich die Chancen auf eine erfolgreiche Bewertung durch ICOMOS und eine positive Entscheidung des Welterbekomitees erheblich.
Fachlich fundiert, international tragfähig
Durch eine unabhängige Evaluation lassen sich nicht nur fachliche Schwachstellen oder konzeptionelle Inkonsistenzen aufdecken, sondern auch gezielte Empfehlungen für Verbesserungen entwickeln – noch bevor ICOMOS selbst eine Stellungnahme abgibt. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass Unterlagen fachlich fundiert, international konkurrenzfähig und langfristig tragfähig sind.
Unsere Expertise umfasst die Evaluation von:
Nominierungsdossiers und Managementplänen
Heritage Impact Assessments (HIA)
Strategischen Konzepten und Vermittlungsansätzen
Vergleichsanalysen und Schutzstrategien
Damit schaffen wir die Grundlage für qualitativ hochwertige, strategisch durchdachte und international anschlussfähige Konzepte, die den hohen Standards der UNESCO entsprechen.
Der Prozess der Evaluation einer Welterbe-Nominierung
-
Der Antrag wird ausgewählten ICOMOS-Experten zugeteilt. Um für die Prüfung ausgewählt zu werden, muss eine Expertise im Bereich der Nominierung bestehen. Das heißt Anträge der Industriekultur werden bevorzugt von ICOMOS Gutachtern mit diesem Hintergrund evaluiert.
Die Prüfung umfasst die Stringenz der Nominierung, die klare Darstellung des OUV (Outstanding Universal Value), den Abgleich mit UNESCO-Kriterien, sowie die vergleichenden Analyse.
Falls nötig, werden Rückfragen an das Welterbezentrum gestellt, das diese an den antragstellenden Staat weiterleitet.
Die Prüfung erfolgt vertraulich. Die Antragsteller bekommen keine Information durch wen der Antrag evaluiert wird.
-
Ein erfahrener Gutachter (Mission Expert) wird für mehrere Tage in die potenzielle künftige Welterbe-Stätte entsandt. Es erfolgen Gespräche mit Behörden, Denkmalämtern, Kommunen, Eigentümer:innen und zivilgesellschaftlichen Gruppen.
Die Prüfung umfasst den physischen Erhaltungszustand und Authentizität der Stätte, Abgleich zwischen Dossier (Papierlage) und Realität, Bewertung der Grenzen und Pufferzonen, Einschätzung von Bedrohungen (z. B. Tourismusdruck, Bauprojekte, Klimarisiken). Des Weiteren wird der Managementplan Umsetzbarkeit überprüft. Dokumentiert wird dieser Termin mit Fotos, Kartenabgleich, Gesprächsnotizen und den Eindrücke zur Stätte.
-
Aus den Berichten Kombination der Desk Review und Vor-Ort-Mission der unterschiedlichen Gutachtern wird eine zusammengefasste Bewertung erstellt.
Daraus folgt eine Empfehlung an das Welterbekomitee zu einer Einschreibung (Inscription), Einschreibung mit Auflagen (Referral), Überarbeitung (Deferral) oder Nicht-Einschreibung (Non-inscription).