Sichtfeldanalyse und Studie zur Höhenbegrenzung von Windenergieanlagen
RESIDENZ-ENSEMBLE SCHWERIN
Sichtfeldstudie für das UNESCO-Welterbe Residenzensemble Schwerin
Im Auftrag der zuständigen Behörden wurde von uns im Jahr 2025 eine umfassende Sichtfeldstudie für das UNESCO-Welterbe Residenzensemble Schwerin durchgeführt. Ziel der Studie war es, die visuelle Integrität des Welterbes langfristig zu sichern – insbesondere im Hinblick auf zukünftige Bauvorhaben wie Windkraftanlagen und andere raumwirksame Eingriffe.
Für die Studie wurde ein Gebiet von 40 Kilometer Umkreis um die Welterbestätte untersucht. Das entspricht einem Untersuchungsgebiet von über 6.000 Quadratkilometern.
Hintergrund und Ausgangslage
Das Residenzensemble Schwerin wurde am 27. Juli 2024 als 54. deutsche Welterbestätte in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Es besteht aus 38 architektonischen und landschaftlichen Bestandteilen, die sich über die historische Innenstadt verteilen. Die flache Topografie sowie die zahlreichen Sichtachsen über Seen und Stadtlandschaft prägen das einmalige Erscheinungsbild dieser Kulturlandschaft – und stellen gleichzeitig eine besondere Herausforderung für den Schutz der Sichtbeziehungen dar.
Leistungen im Überblick
Im Rahmen des Projekts erarbeiteten wir unter Einbeziehung der ICOMOS-Richtlinien für Heritage Impact Assessments eine fundierte Untersuchung, die unter anderem folgende Inhalte umfasste:
• Kartierung und Visualisierung relevanter Sichtbeziehungen
• Auswahl und Analyse von Blickpunkten im und um das Residenzensemble
• Empfehlung von Schutzzonen, Pufferabständen und freizuhaltenden Sichtkorridoren
• Entwicklung eines visuellen Leitfadens für zukünftige Planungen
Ziel der Sichtfeldstudie
Angesichts wachsender Anforderungen im Bereich der erneuerbaren Windenergieprojekte – sah sich das Site-Management mit einer Vielzahl an Einzelfallprüfungen konfrontiert. Unsere Sichtfeldstudie diente daher als Planungs- und Entscheidungsgrundlage für Behörden, Investoren und Projektentwickler, um visuelle Beeinträchtigungen frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Bewertet wurden dabei die in Planung befindlichen Windvorranggebiete Westmecklenburgs, sowie die übrigen potentiellen Flächen.
Blickpunkte und Sichtachsen
Die Analyse konzentrierte sich sowohl auf Blicke aus dem Ensemble in die umgebende Landschaft , als auch auf Blicke von auf das Ensemble. Zusätzlich wurden historisch bedeutende Sichtbeziehungen innerhalb des Ensembles untersucht, um ein vollständiges Bild der visuellen Zusammenhänge zu erhalten.
Ergebnis und Nutzen
Das Ergebnis war eine detaillierte Sichtfeldanalyse, die eine nachhaltige Planungssicherheit schafft. Die Studie zeigt, wo um das Residenzensemble herum Windkraftanlagen ohne nennenswerte Beeinträchtigung errichtet werden können – oder welche technischen oder gestalterischen Mitigationsmaßnahmen notwendig sind, um das Welterbe zu schützen.
Finanzierung und Projektzeitraum
Die Studie wurde im Rahmen der Kulturförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Zusammenhang mit der Welterbebewerbung Schwerins gefördert und fristgerecht abgeschlossen.
Projektlaufzeit
2025
Projektinhalte
Sichtfeldanalyse
Sensivitätsanalyse
Heritage Impact Assessment
Georeferenzierte Visualisierungen
Sandra Kaiser
Daniel Schulz
Projektbearbeiter


