Denkmalkonzeption, Attribute-Kartierung und Prozessgestaltung

INWERTSETZUNG VÖLKLINGER HÜTTE

Erhalt einer UNESCO Welterbestätte

Die Völklinger Hütte ist seit 1994 UNESCO-Weltkulturerbe und zählt zu den bedeutendsten Industriedenkmälern Europas. Das ehemalige Eisenwerk im Saarland umfasst rund 7,5 Hektar und wird heute als Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur genutzt. Herzstück der Anlage ist die aus sechs Hochöfen bestehende Hochofengruppe, die das markante Erscheinungsbild des Welterbes prägt.

Mit der Inwertsetzung dieser Hochofengruppe verfolgt die Bietergemeinschaft – bestehend aus WPM Ingenieure(Tragwerksplanung), planinghaus architekten (Objektplanung), denk.mal.digital (Fachberatung Restaurierungsplanung) und Heritage Consultancy Sandra Kaiser (Fachberatung Welterbe) – das Ziel, die bauliche Substanz zu sichern, die Welterbeeigenschaften zu wahren und gleichzeitig das Besuchererlebnis nachhaltig zu verbessern.

Projektziele und Herausforderungen

Die Hochofengruppe hat seit der Stilllegung des Werks in den 1980er-Jahren zahlreiche Instandsetzungsmaßnahmen erfahren. Dennoch stellen Witterungseinflüsse, Materialermüdung und der hohe denkmalfachliche Anspruch besondere Herausforderungen dar.

Die Planung umfasst eine umfassende Zustandserfassung der Hochbauten, Maschinen und Anlagen der Hochofengruppe. Ergänzend dazu erfolgt die Erfassung und Bewertung der denkmalrelevanten Attribute unter besonderer Berücksichtigung der UNESCO-Kriterien und des Outstanding Universal Value (OUV). Auf dieser Grundlage werden mehrere Instandsetzungs- und Nutzungsszenarien entwickelt, die als sogenannte „Wenn-Dann-Strategien“ unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten und Prioritäten aufzeigen. Abschließend werden die vorgeschlagenen Maßnahmen im Rahmen eines Workshops mit Vertretern der UNESCO, der Denkmalpflege sowie zuständigen Fachbehörden fachlich abgestimmt und diskutiert.​​​​​​​

Ein besonderer Schwerpunkt liegt darauf, bauliche Maßnahmen strategisch an den Denkmal- und Welterbebestimmungen auszurichten und diese mit zukünftigen Entwicklungen – wie der möglichen Erweiterung des Besucherweges – zu verzahnen.

Digitale Werkzeuge und Dokumentation

Ergänzend zur klassischen Planungsarbeit kommen im Projekt moderne digitale Methoden zum Einsatz. Dazu zählt die Erstellung eines präzisen 3D-Modells der Hochofengruppe, das als Grundlage für die weitere Planung, Schadenskartierung und das Monitoring dient. Dies stellt gerade in einer so komplexen Anlage und teils schwer zugänglichen Planungsaufgabe an Hochöfen wie denen der Völklinger Hütte einen besonderen Vorteil dar. Darüber hinaus wird ein digitaler Projektraum eingerichtet, der eine zentrale Datenablage sowie die standortunabhängige und zeitgleiche  Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten ermöglicht. Eine ergänzende Denkmal- und Welterbedokumentation stellt sicher, dass sämtliche Entscheidungen im Planungs- und Bauprozess transparent nachvollzogen werden können. Durch diese Maßnahmen wird der Outstanding Universal Value (OUV) der Welterbestätte nicht nur gesichert, sondern auch dauerhaft vermittelbar und für kommende Generationen erlebbar gemacht.​​​​​​​

Langfristige Perspektiven

Die Inwertsetzung der Hochofengruppe der Völklinger Hütte ist weit mehr als ein Instandsetzungsprojekt. Sie ist ein strategischer Beitrag zur Sicherung und Weiterentwicklung einer UNESCO-Welterbestätte, der Baukultur, Industriekultur und Besucherattraktivität in Einklang bringt.

Mit einem integrativen Planungsansatz, fachübergreifender Zusammenarbeit und modernster Technologie schaffen wir die Grundlage, um dieses einmalige Industriedenkmal dauerhaft zu erhalten – und es zugleich behutsam in die Zukunft zu führen.

Projektlaufzeit

seit 2025

Projektinhalte

Attribute-Kartierung

Sichtachsen-Analyse

Prozessgestaltung

Konzeption

Vermittlung

Projektbearbeiter

Jürgen Bohlander

Jens Daube

Kornelius Götz 

Sandra Kaiser

Christoph Winterling

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